October 18, 2009
My Andrea Bocelli Story  #no 7
submitted by Ulrike Koch, Deutschland
Meine Andrea Bocelli Story. Von Ulrike Koch, Deutschland
Meine Story beginnt im Frühjahr 1997, den genauen Tag weiß ich leider nicht mehr. Jedenfalls kam mein Mann mit einer CD nachhause und bat mich, mir diese anzuhören. Ich fragte: „ Von wem ist die CD?“ Er antwortete: „Das ist Andrea Bocelli, ein blinder Sänger aus Italien.“ Ich schaute mir die CD an, Romanza stand drauf. Ich hörte die Musik und Andrea’s Stimme und war sofort hin und weg. Diese warme, fantastische Stimme berührte mein Herz vom ersten Ton an. Niemals zuvor hatte ich etwas Ähnliches erlebt. Besonders Con te partirò und Vivo per lei hatten es mir angetan. Ersteres wird später noch eine persönliche Bedeutung für mich bekommen. Mir war klar: von dieser warmen, fantastischen Stimme möchte ich noch mehr hören. Internet hatte ich zu dieser Zeit noch nicht. Also bin ich in den nächsten Musikladen gegangen und habe mir alle, bis dahin verfügbaren, CD’s von Andrea geholt.
 
Dann erfuhren wir von einem Oper Air Konzert in Wiesbaden und beschlossen dorthin zu fahren, weil es auch nicht so sehr weit für uns war. Leider habe ich an dieses Konzert nicht mehr so sehr viel Erinnerung. Andrea sang fast nur Klassik und zu dieser Zeit hatte ich noch kein Ohr für diese Art von Musik. Aber das sollte sich später ändern.
 
Anfang 1998 kam dann eine sehr schwere Zeit in meinem Leben und Con te partirò wurde zu einer Art „Lebensretter“ für mich. Ich hörte es fast in der Endlosschleife. Ich besaß damals einen Walkman, MP3-Player gab es noch nicht. Den hatte ich bald hingerichtet, weil ich immer wieder zurückspulte. Aber dieses wunderbare Lied half mir, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ohne Andrea wäre ich verloren gewesen. Seine Stimme tröstete mich und richtete mich wieder auf. Andrea hat mir gezeigt, wie schön das Leben sein kann und dass man nie aufgeben darf. Er hat mein Leben verändert und mir meine Lebensfreude zurückgegeben. Dafür werde ich ihm ewig dankbar sein.
 
Die kommenden neun Jahre habe ich dann immer die neuesten CD’s gekauft um wenigstens auf diese Weise Andrea etwas nahe sein zu können. Am Anfang war es das Einzige, was für mich machbar war. Konzerte konnte ich mir nicht leisten. Ich war
 
 
allein erziehend und meine Tochter war noch sehr klein. Aber ohne Internet bekam ich nicht wirklich viele Informationen über Andrea, was natürlich sehr schade war.
 
2007 hielt dann auch bei mir die Technik Einzug und ich bekam meinen eigenen PC. Natürlich fing ich sofort an, nach Informationen über Andrea zu suchen und alles was ich finden konnte, sog ich auf wie ein Schwamm. Ab diesem Zeitpunkt war ich dann endgültig in seinem Bann.
 
Anfang 2008 meldete ich mich dann im Forum an. Das ist eine tolle Sache. Man erfährt alles über Andrea. Vor allem gibt es dort viele, sehr nette Fans, die mich mit Informationen und Videomaterial über die Jahre, wo ich noch kein Internet hatte, versorgt haben. Unter anderem erfuhr ich dort von den Konzerten im Teatro del Silenzio in Lajatico. Ich sprach mit meiner Familie, ob wir nicht dort Urlaub machen wollten, damit ich dieses Konzert besuchen könnte. Leider waren sie nicht begeistert von der Idee.
Also schaute ich mich im Forum ein bisschen um und lernte so Katrin kennen. Wir beschlossen, zusammen nach Lajatico zu fahren. Ich freute mich, eine Reisebegleiterin gefunden zu haben und war gespannt, was alles auf mich zukommen würde. Wir starteten also am 18. Juli in Richtung Toskana. Am 19. Juli war dann die Generalprobe. Wir hatten das Glück, noch zwei Plätze relativ weit vorne zu ergattern. Dann begann die Show. Der Moment, als Andrea die Bühne betrat, war überwältigend für mich. Ich kann nicht beschreiben, was ich fühlte. Jedenfalls verharrte mein Blick auf der Bühne, bis Andrea diese wieder verließ. Faszination hoch drei. Auch in der Pause war ich irgendwie nur körperlich anwesend. Katrin erzählte mir später, sie hätte mit mir gesprochen. Ich wusste nichts davon, hatte es nicht mitbekommen. Nach der Probe machten wir uns auf den Weg Richtung Backstage….mal schauen, ob wir Andrea vielleicht sehen würden. Tatsächlich hatten wir Glück und wurden vorgelassen. Die Aufregung stieg, mein Blutdruck auch. Mein Herz raste. Das einzige was ich hinbekam, war die Frage nach einem Autogramm. Das bekam ich dann auch. Andrea gab mir mein Buch zurück und im nächsten Moment hatte ich seinen Arm auf meiner Schulter und Katrin machte ein Foto von uns. Dieser Moment hätte ewig dauern können. In dieser Nacht habe ich kein Auge zugemacht. Es kam mir alles vor wie ein schöner Traum. Es dauerte ein paar Tage, bis ich realisierte, dass es kein Traum war. Das Foto ist der Beweis.
 
 
Übrigens habe ich einen Bericht über die Probe und das Konzert geschrieben. Der ist auf bocelli.de bei den Konzertberichten von Lajatico 2008 zu lesen.
 
Nach diesem Konzert habe ich dann auch begonnen, Andrea’s Klassikalben zu hören. Sentimento ist ein wunderbares Album, was ich zwar schon besaß als es erschien, aber bis dahin erst zwei- oder dreimal gehört hatte. Es enthält unter anderem A Vuccella, was Andrea in Lajatico als Zugabe sang, die ich direkt vorne an der Bühne stehend miterleben durfte. Andrea hatte es geschafft, mich auch für diese Musik zu begeistern.
 
Im Mai 2009 kam Andrea – zur großen Freude aller deutschen Fans - in die Deutsche Oper nach Berlin zur Mascagni Gala. Andrea würde die Oper Cavalleria Rusticana singen. Wieder etwas Neues für mich und wieder war ich sehr gespannt, wie ich das erleben würde. Dann kam noch die Information, Andrea würde
nach der Gala eine Autogrammstunde geben. Das war natürlich eine freudige Überraschung für uns alle.
 
 
Leider hatte ich es nicht mehr geschafft, mir die CD zu Cavalleria Rusticana vorher anzuhören. Im Nachhinein denke ich, das war vielleicht gut so, denn dadurch, dass ich keine Ahnung hatte, was auf mich zukommen würde, wurde dieser Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis für mich. Es war die erste Oper, die ich mir in meinem Leben anhörte und dazu noch von Andrea gesungen. Ich war begeistert und habe diesen Abend sehr genossen.
Anschließend gab es ja noch die Signierstunde. Ich stand relativ weit vorne in der Reihe, war also recht bald bis zu Andrea vorgedrungen. Ich konnte ein paar Worte mit Andrea und Veronica sprechen. Mehr Zeit war leider nicht. Trotzdem signierte Andrea mein Exemplar seiner Autobiographie sowie das Booklet meiner Incanto Deluxe Version. Eine Autogrammkarte bekam ich auch noch. Darüber habe ich mich sehr gefreut und mich mit einem „Mille Grazie Andrea“ bei ihm bedankt. Alles in allem ein wunderschöner Abend. Ich war so happy, fühlte mich wie auf Wolke 7. Andrea hatte es geschafft, mich auch noch für die Oper zu begeistern.
 
Acht Wochen später waren Katrin und ich wieder in der Toskana zur vierten Ausgabe des Konzertes im Teatro del Silenzio in Lajatico. Schon bei der Probe traf ich viele andere Fans, mit denen ich vorher schon über das Forum bzw. per E-Mail Kontakt hatte. Es war schön, sie alle dort zu sehen. Diesmal saßen wir etwas weiter weg von der Bühne, aber immer noch nahe genug um schöne Fotos zu machen. Die Eröffnung der Show war grandios. Andrea erschien hoch zu Ross und mit einem superschicken pinkfarbenen Hemd bekleidet, auf der Bühne. Es folgten mehrere Arien. Dann Duette mit Katherine Jenkins und Sabina Cvilak. Ich war fasziniert wie schon im letzten Jahr, wenn auch auf eine etwas andere Art und Weise. Nach der Probe versuchten wir wieder unser Glück am Backstagebereich. Leider sahen wir Andrea nur noch wegfahren. Katrin und ich machten uns auf den Weg zum Bus. Wir hatten denselben Weg wie Andrea, nur zu Fuß. Die Fahrzeuge stauten sich, weil auch mehrere Busse unterwegs waren um die Fans zurückzubringen. Wir kamen also auch an Andrea’s Auto vorbei und beschlossen, bei Veronica ans Fenster zu klopfen. Sie schaute sich kurz um und öffnete dann das Fenster. Wir fragten nach einem Autogramm und bekamen es auch. Ich bedankte mich mit einem „Grazie Andrea“. Er lächelte und antwortete mir etwas, was ich leider nicht mehr weiß, weil
 
 
ich so aufgeregt war. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, er freute sich, dass ich mich auf Italienisch bedankte.
 
Das Konzert am nächsten Tag habe ich richtig genießen können, weil ich einen
schönen Platz und somit eine gute Sicht auf die Bühne hatte. Es war unbeschreiblich schön. Nach dem Konzert fühlte ich mich wie in einer Art „Rausch“. Andrea live hören und sehen zu dürfen ist ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Etwas Schöneres gibt es nicht. Ich hoffe, dass ich einen solchen „Rausch“ noch sehr oft erleben darf.
 
Wenn mir jemand vor zwei Jahren vorausgesagt hätte, ich würde Andrea treffen, ich hätte es nicht geglaubt. Ich hätte mir damals nie träumen lassen, dass es überhaupt möglich sein würde, diesen weltberühmten Künstler näher als aus 10 Metern Entfernung sehen zu können. Ich wurde eines Besseren belehrt und ich werde das kurze Treffen mit Andrea in Lajatico 2008 niemals vergessen. Das Foto hat einen besonderen Platz in meiner Galerie und in meinem Herzen.
 
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein großes Glück für mich ist, Andrea gefunden zu haben. Seine Stimme tröstet mich, wenn ich traurig bin und gibt mir neuen Mut, wenn es mir schlecht geht. Er hat mir schon so viel geholfen in meinem Leben. Vielleicht bekomme ich einmal die Gelegenheit, ihm persönlich DANKE zu sagen. Andrea bringt so viel Freude in mein Leben. Er weckte die Liebe für klassische Musik und für die Oper, wofür ich früher überhaupt kein Ohr hatte. Es sind die schönsten Momente des Tages, wenn ich Zeit habe, Andrea’s Musik zu hören. Sie beruhigt und entspannt mich nach einem langen Arbeitstag und gibt mir neue Energie. Seit ich Andrea kenne, bin ich wesentlich gelassener und cooler geworden, wenn es um schwierige Situationen im Leben geht.
 
Vielen, vielen Dank Andrea, für alles, was Du für mich getan hast und immer noch tust.
 
 von Ulrike, Grünberg, Deutschland
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